In der heutigen Gesellschaft begegnen sich Schüler:innen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und Lebenserfahrungen innerhalb des schulischen Umfelds. Diese Vielfalt bietet einerseits die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen zu fördern und die gegenseitige Wertschätzung zu stärken; andererseits können auch Konflikte und Missverständnisse entstehen, die eine positive Lernumgebung beeinträchtigen. Die Schule als Ort des Lernens und der sozialen Interaktion spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung von interkulturellem Verständnis und der Förderung von Toleranz und Respekt gegenüber anderen Menschen.
Das Projekt soll die bestehenden Probleme und Herausforderungen im Umgang mit Interkulturalität aufgreifen und auch die zahlreichen Chancen und Ressourcen hervorheben, die sich aus einer interkulturellen Schulgemeinschaft ergeben können. Durch gezielte Massnahmen und Aktivitäten soll eine inklusive und respektvolle Lernumgebung geschaffen werden, in der alle Schüler:innen die Möglichkeit haben, ihre kulturelle Identität zu entfalten und voneinander zu lernen.
Wir erachten den schulischen Kontext als gute Möglichkeit, um interkulturelle Kompetenzen
zu fördern, denn allgemeine gesellschaftliche Probleme finden sich häufig auch in den Klassenzimmern wieder. Durch die Förderung von interkulturellen Kompetenzen wird auch die Klassengemeinschaft gestärkt.
Archiv des Autors: Morris
New Games – Teil 2
- Ballonrasen: Die Spieler stehen im Kreis und versuchen gemeinsam, einen Ballon so lange wie möglich in der Luft zu halten. Ziel ist es, dass der Ballon den Boden nicht berührt.
- Zauberstab (Helium Stick): Die Spieler stehen sich gegenüber und halten gemeinsam einen leichten Stab nur mit den Zeigefingern. Aufgabe ist es, den Stab gemeinsam langsam auf den Boden zu legen, ohne dass jemand den Kontakt verliert.
- Menschlicher Knoten: Die Spieler stehen im Kreis, halten sich an den Händen und verstricken sich dann zu einem „Knoten“. Danach versuchen sie, sich wieder zu entwirren, ohne die Hände loszulassen.
- Schattenfangen: Bei diesem Spiel versuchen die Spieler, auf die Schatten der anderen zu treten, während sie gleichzeitig ihre eigenen Schatten schützen. Es gibt keine Gewinner oder Verlierer, nur viel Bewegung und Spaß.
- Sitzball: Alle Spieler sitzen im Kreis und versuchen, einen Ball so schnell wie möglich rundherum zu geben. Es geht darum, den Ball flüssig in Bewegung zu halten, ohne dass er herunterfällt.
- Blinde Schlange: Eine Person ist der „Kopf“ der Schlange und hat die Augen offen. Alle anderen stehen hintereinander und haben die Augen geschlossen. Der „Kopf“ führt die „Schlange“ vorsichtig durch einen Hindernisparcours.
- Spinnennetz: Ein Seilnetz wird zwischen zwei Bäumen oder Pfosten gespannt. Die Spieler müssen nacheinander durch die Maschen des Netzes klettern, ohne dieses zu berühren. Das Team hilft sich gegenseitig durch die Löcher, bis alle durch sind.
- Vertrauensfall: Ein Spieler steht auf einer leicht erhöhten Plattform (z.B. einer Bank) und lässt sich rückwärts in die Arme der Gruppe fallen. Hierbei ist Vertrauen und Kooperation wichtig.
- Stille Post mit Zeichnungen: Anstelle von geflüsterten Nachrichten werden Zeichnungen weitergegeben. Der erste Spieler zeichnet etwas auf ein Blatt Papier und gibt es dem nächsten Spieler, der es kopiert und weitergibt, bis es beim letzten Spieler angekommen ist. Verglichen wird das erste und letzte Bild.
- Geschichtenwürfel: Mit Würfeln, die verschiedene Symbole zeigen, wird gemeinsam eine Geschichte erzählt. Jeder Spieler würfelt und fügt ein Element zur Geschichte hinzu. Ziel ist es, eine kreative und zusammenhängende Geschichte zu erschaffen.
- Zauberstabrennen: Zwei Teams stehen sich gegenüber und halten gemeinsam einen leichten Stab nur mit den Zeigefingern. Beide Teams versuchen, den Stab gleichzeitig vorsichtig auf den Boden zu legen. Ziel ist es, dass beide Teams im Gleichschritt agieren.
- Kooperationsmemory: Statt gegeneinander zu spielen, suchen die Spieler gemeinsam nach den Paaren. Das Ziel ist, alle Paare zu finden, bevor eine bestimmte Zeit abläuft.
- Team-Jenga: Anstatt in Konkurrenz zu treten, arbeiten die Spieler zusammen, um den Jenga-Turm so hoch wie möglich zu bauen, ohne dass er umkippt. Jeder Zug wird besprochen und gemeinsam entschieden.
- Gemeinsames Malen: Ein großes Blatt Papier und viele Buntstifte stehen bereit. Jeder Spieler darf abwechselnd einen Strich oder ein Element hinzufügen. Ziel ist es, zusammen ein großes Kunstwerk zu schaffen.
- Kooperative Schnitzeljagd: Anstatt gegeneinander anzutreten, lösen die Spieler in Teams Rätsel und Aufgaben, um gemeinsam ans Ziel zu kommen. Die Belohnung ist ein gemeinsames Erlebnis oder eine kleine Überraschung.
- Ballontrampolin: Ein großes Tuch wird von den Spielern an den Rändern gehalten. Ein Ballon wird auf das Tuch gelegt, und das Ziel ist es, den Ballon so lange wie möglich in der Luft zu halten, indem das Tuch bewegt wird.
- Brückenbau: Die Gruppe erhält Materialien (z.B. Papier, Strohhalme, Klebeband) und muss zusammenarbeiten, um eine stabile Brücke zu bauen. Ziel ist es, dass die Brücke ein kleines Gewicht tragen kann.
- Wolkenschieber: Alle Spieler stehen im Kreis und halten ein großes, leichtes Tuch. Ein oder mehrere leichte Bälle (die «Wolken») werden auf das Tuch gelegt. Die Spieler müssen zusammenarbeiten, um die Bälle auf dem Tuch zu bewegen, ohne dass sie herunterfallen.
- Gemeinsames Puzzeln: Ein großes Puzzle wird zusammengelegt. Alle Spieler arbeiten gemeinsam daran, das Puzzle zu vervollständigen. Es gibt keine Zeitbegrenzung, das Ziel ist einfach die gemeinsame Vollendung.
- Musikstopp-Tanz: Alle tanzen zu Musik, und wenn die Musik stoppt, müssen alle in einer bestimmten Position einfrieren. Es gibt keinen Gewinner oder Verlierer, es geht nur um den Spaß am Tanzen und Einfrieren.
- Blinde Konstruktion: In Zweier-Teams wird ein Spieler die Augen verbunden und der andere gibt Anweisungen, um ein einfaches Objekt aus Bauklötzen zu bauen. Hierbei ist Kommunikation und Vertrauen wichtig.
- Verstecktes Lob: Jeder Spieler schreibt ein positives Attribut über jeden anderen Spieler auf kleine Zettel. Diese Zettel werden dann heimlich an die betreffenden Personen verteilt, die sie später lesen können. Ziel ist es, sich gegenseitig ein gutes Gefühl zu geben.
- Fliegender Teppich: Eine Decke wird als «Teppich» genutzt, und alle Spieler müssen darauf stehen. Ziel ist es, die Decke von einer Seite zur anderen zu wenden, ohne dass jemand den Boden berührt. Zusammenarbeit ist hier unerlässlich.
- Eisbrecher-Fragenrunde: Eine Liste von lustigen oder tiefgründigen Fragen wird vorbereitet. Jeder zieht eine Frage und beantwortet sie. Es geht darum, sich besser kennenzulernen und ein Gruppengefühl zu entwickeln.
- Kreatives Erzählen: Die Gruppe erzählt gemeinsam eine Geschichte, bei der jeder abwechselnd einen Satz hinzufügt. Dies fördert Kreativität und Zusammenarbeit, und das Ergebnis ist oft überraschend und unterhaltsam.
- Bau einer Murmelbahn: Die Gruppe bekommt verschiedene Materialien wie Papprollen, Klebeband, und Schachteln und muss gemeinsam eine funktionierende Murmelbahn bauen. Ziel ist es, die Murmel so lange wie möglich in Bewegung zu halten.
- Vertrauenslauf: Ein Spieler hat die Augen verbunden, und ein anderer führt ihn durch einen Hindernisparcours nur durch verbale Anweisungen. Dies fördert Vertrauen und Kommunikation.
- Regenbogen-Staffel: Jede Gruppe erhält eine bestimmte Farbe und muss Gegenstände in dieser Farbe sammeln. Ziel ist es, am Ende alle Farben des Regenbogens zusammen zu haben.
- Gemeinsames Origami: Die Gruppe faltet gemeinsam ein großes Origami-Kunstwerk, bei dem jeder Spieler einen Teil des Faltens übernimmt. Das Endergebnis ist ein gemeinsames Kunstwerk.
- Schwebender Reifen: Die Gruppe muss gemeinsam einen Hula-Hoop-Reifen nur mit den Fingerspitzen in die Luft heben und wieder absenken, ohne dass der Reifen herunterfällt.
- Gemeinsames Backen: Die Gruppe backt zusammen einen Kuchen oder Kekse. Jeder hat eine Aufgabe, und am Ende wird das Ergebnis gemeinsam genossen.
- Luftballon-Kette: Die Spieler stehen in einer Reihe und müssen einen Luftballon nur durch Pusten von einem Ende zum anderen bewegen. Ziel ist es, den Ballon in Bewegung zu halten, ohne dass er den Boden berührt.
- Geschichtenkette: Ein Spieler beginnt eine Geschichte mit einem Satz, und jeder weitere Spieler fügt nacheinander einen Satz hinzu. Das Ziel ist es, eine zusammenhängende und kreative Geschichte zu erzählen.
- Zeitreise: Die Gruppe wird in zwei Teams aufgeteilt. Jedes Team stellt eine bestimmte Zeitperiode dar (z.B. Steinzeit, Zukunft) und muss eine kurze Szene oder Geschichte aus dieser Zeit darstellen. Es gibt keine Gewinner, sondern es geht darum, kreativ und kooperativ zu sein.
- Laufender Teppich: Ein großer Teppich oder eine Plane wird ausgerollt, und die Spieler stehen darauf. Das Ziel ist es, den Teppich zusammenzurollen, während alle Spieler darauf stehen bleiben.
- Musikalische Stühle ohne Stühle: Statt Stühle zu entfernen, sitzen die Spieler aufeinander. Ziel ist es, dass alle zusammenarbeiten, um Platz für alle zu schaffen.
- Sprachlose Kommunikation: Die Gruppe muss eine Aufgabe erledigen (z.B. ein Puzzle legen), darf dabei aber nicht sprechen. Dies fördert nonverbale Kommunikation und Zusammenarbeit.
- Wettermaschine: Die Gruppe sitzt im Kreis und stellt gemeinsam eine Wettergeschichte dar. Ein Spieler beginnt z.B. mit einem Klatschen, um Regen zu symbolisieren, und die anderen folgen, bis eine komplette Wettergeschichte entsteht.
- Blindes Lego-Bauen: In Paaren arbeitet ein Spieler mit verbundenen Augen, während der andere Spieler Anweisungen gibt, um ein einfaches Lego-Set zusammenzubauen.
- Seilbrücke: Die Gruppe baut gemeinsam eine Brücke aus Seilen und Brettern, die stabil genug ist, dass jeder darüber gehen kann. Dies erfordert Planung und Zusammenarbeit.
- Geheime Botschaft: Die Gruppe sitzt im Kreis, und eine geheime Botschaft wird durch Zeichnen oder Pantomime von einem Spieler zum nächsten weitergegeben. Am Ende wird die ursprüngliche Botschaft mit der letzten verglichen.
- Menschliche Skulpturen: In kleinen Gruppen formen die Spieler menschliche Skulpturen zu vorgegebenen Themen. Ziel ist es, kreativ zu sein und zusammenzuarbeiten, um das Thema darzustellen.
- Naturmandala: Die Gruppe sammelt gemeinsam Naturmaterialien (Blätter, Steine, Blüten) und gestaltet daraus ein Mandala. Ziel ist es, ein harmonisches und ästhetisches Kunstwerk zu schaffen.
- Vertrauensbrücke: Die Gruppe bildet eine „Brücke“ aus ihren Händen, und nacheinander gehen die Spieler über die „Brücke“, indem sie sich auf die Hände der anderen Spieler stützen.
- Schattenbilder: Mit einem Licht und einer Wand gestalten die Spieler gemeinsam Schattenbilder und erzählen eine Geschichte dazu. Dies fördert Kreativität und Teamarbeit.
- Luftballon-Fußball: Ein großer Ballon wird als Fußball benutzt, und die Spieler müssen gemeinsam Tore erzielen, ohne dass der Ballon den Boden berührt. Es geht mehr um Spaß und Bewegung als um Wettbewerb.
Über uns
Wir sind sechs Studierende aus der Klasse BI21B. Hierbei steht das BI für Berufsintegriert. Was bedeutet, dass wir während vier Jahren wöchentlich für einen Tag in der Schule sind und 50% bis 80% in einer Institution arbeiten. Wir bemühen uns somit gleichzeitig um eine Hochschulpromotion wie auch um eine Praxispromotion, welche in unseren Institutionen erbracht wird.
Das auf dieser Webseite beschriebene Projekt ist ein sozialpädagogisches Projekt zum Thema Interkulturalität und ist Teil der Ausbildung für Sozialpädagogik an der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik Luzern (hsl).
Während dem Projekt bildete die professionelle sozialpädagogische Arbeit die Grundlage. Zudem steht nebst dem sozialpädagogischen Bezug und der Projektnachhaltigkeit der Bedarf für
das Projekt im Vordergrund. Sozialpädagog:innen ist es möglich, spezifischen Bedarf zu erkennen.
Mit Einbezug verschiedener Theorien und mittels partizipativer Arbeit können gesellschaftliche
Probleme heruntergebrochen und auf der Mikroebene behandelt werden. In der Sozialpädagogik steht dabei das Individuum mit seiner individuellen Lebenswelt im Vordergrund.
Damit das Thema Interkulturalität den Weg in die Klassenzimmer hoffentlich immer häufiger findet, stellen wir unser Material auf dieser Website zur Verfügung.
Entwicklungsmodell nach Erik Erikson
Das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung nach Erikson ist eine Theorie, welche die
Entwicklung der Persönlichkeit über den gesamten Lebensweg hinweg beschreibt. Erikson
identifizierte acht Stufen, mit jeweils zwei Gegenpolen, in welchen es zu einer Krise kommt.
Diese muss eine Person bewältigen, um eine gesunde psychische Entwicklung zu erreichen.
Jede Stufe wird durch die Interaktion zwischen individuellen Bedürfnissen und sozialen Um-
ständen geprägt.
Im Rahmen unseres Projekts fokussieren wir uns auf das Alter unserer Zielgruppe, also auf
Kinder zwischen 8 und 10 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt durchläuft eine Person nach Erikson
die vierte Stufe des psychosozialen Entwicklungsmodells, bekannt als «Leistung bzw. Werk-
sinn gegen Minderwertigkeitsgefühl».
Die Leistung bzw. der Werksinn wird in der Psychologie wie folgt beschrieben: «Leistung bzw.
Werksinn bezeichnet das Bestreben des Kindes, sich den Tätigkeiten der Erwachsenenwelt zuzuwenden, um Anerkennung zu erfahren, bzw. das Ergebnis dieser Bemühung» (Hobmair, Hermann et al., 2013, S. 230). Der Gegenpol dieser vierten Stufe hingegen, das Minderwertigkeitsgefühl, definiert sich wie folgt: «Minderwertigkeit ist ein Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit im Sinne mangelnder Fähigkeiten und/oder mangelnder Akzeptanz durch andere Menschen» (ebd, S. 231).
Zusammenfassend kann daher gesagt werden, dass in dieser Stufe des psychosozialen Ent-
wicklungsstufenmodells grundlegende Erfahrungen im genauen, sorgfältigen Arbeiten gesam-
melt werden (vgl. ebd).
Situationsansatz
Der Situationsansatz ist ein konzeptioneller Rahmen im sozialpädagogischen Handeln, der darauf abzielt, die Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen als Ausgangspunkt für pädagogische Interventionen zu nehmen. Dieser Ansatz basiert auf der Idee, dass die Entwicklung und das Lernen von Kindern und Jugendlichen eng mit ihrer Umgebung und den aktuellen Lebenssituationen verbunden sind.
Im Situationsansatz werden folgende Prinzipien betont:
- Orientierung an den Lebenssituationen der Kinder und Jugendlichen: Der Situationsansatz beginnt mit einer gründlichen Analyse der Lebenssituationen und Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen. Dabei werden ihre Bedürfnisse, Interessen, Stärken und Herausforderungen berücksichtigt.
- Partizipation und Mitbestimmung: Kinder und Jugendliche werden als aktive Gestalter:innen ihres eigenen Lebens angesehen. Ihre Meinungen, Ideen und Bedürfnisse werden ernst genommen und in den pädagogischen Prozess integriert. Partizipation bedeutet auch, dass Kinder und Jugendliche an Entscheidungen beteiligt werden, die ihr Leben betreffen.
- Ganzheitlicher Ansatz: Der Situationsansatz betrachtet die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ganzheitlich und berücksichtigt verschiedene Dimensionen wie kognitive, emotionale, soziale und körperliche Aspekte.
- Flexible Planung und Intervention: Pädagogische Massnahmen werden situativ und flexibel auf die individuellen Bedürfnisse und Entwicklungsschritte der Kinder und Jugendlichen abgestimmt. Dabei werden sowohl kurzfristige als auch langfristige Ziele verfolgt.
- Reflexion und Weiterentwicklung: Der Situationsansatz fordert eine kontinuierliche Reflexion der pädagogischen Praxis. Pädagog:innen reflektieren ihre Handlungen regelmässig, um ihre Wirksamkeit zu überprüfen und sich weiterzuentwickeln.
Insgesamt zielt der Situationsansatz darauf ab, eine unterstützende und fördernde Umgebung zu schaffen, die es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, sich optimal zu entwickeln und ihr volles Potenzial zu entfalten.
Anti-Bias
Der Anti-Bias-Ansatz wurde in den 1980er Jahren in den USA entwickelt. Die Gründerinnen
sind Louise Derman Sparks und Carol Brunson Phillips. Sie entwickelten den Ansatz für die
Kleinkindpädagogik. Dabei waren sie inspiriert von der Social-Justice-Bewegung und der
Schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA. Kurz zusammengefasst forderten diese Bewegungen
gleichen Zugang zu allen gesellschaftlichen Ressourcen für alle. In Deutschland ist
dieser Ansatz seit Ende der 1990er Jahre bekannt (vgl. anti-bias-netz 2013-2021).
«Das englische Wort „bias“ bedeutet übersetzt „Voreingenommenheit“ oder auch „Einseitigkeit“.
Anti-Bias versteht sich als intersektionaler Ansatz, der die verschiedenen Formen von
Diskriminierung als Ausdruck gesellschaftlich ungleicher Positionen und Machtverhältnisse
und ihre vielschichtigen gegenseitigen Verstrickungen in den Blick nimmt.» (ebd).
Ein zentraler Aspekt des Anti-Bias-Ansatzes ist die Auseinandersetzung mit den Themen Vorurteile,
Privilegien und Macht. Dabei soll der Ansatz folgende Vorteile bringen:
- Diskriminierung emotional und kognitiv begreifbar machen,
- sich auf alle Formen von Diskriminierung beziehen, ohne diese gleichzusetzen oder zu hierarchisieren,
- an Diskriminierungserfahrungen der Einzelnen ansetzen und diese in Verbindung mit den
verschiedenen Ebenen von Diskriminierung bringen, - die Gleichwertigkeit von Menschen und die Anerkennung von Unterschieden auf der Basis
von Gemeinsamkeiten betonen, - ist er ein nie abgeschlossener Lern- und Reflexionsprozess.
(vgl. anti-bias-netz 2013-2021).

(eigene Darstellung)
Halbtag 4
- Anti Bias Ansatz: Aktiv gegen Unrecht:
- In einem letzten Schritt geht es darum, gegen diese Ungerechtigkeiten vorzugehen und aktiv zu werden. Wird ein Kind beispielsweise aufgrund seiner Herkunft, Hautfarbe oder sonstigem ausgeschlossen, ist es das Ziel, dass sich andere Kinder gegen diese Ungerechtigkeit zur Wehr setzen. Dies wollten wir durch fleissiges Üben in Theatersequenzen erreichen.
Was | Inhaltliche Gliederung | Sozialform | Hilfsmittel | Zeit |
Rückblick | Klasse Fragen, was ist geblieben von dem bisher Erlebten? | Gesamte Klasse | Ca. 5’ | |
Sammeln Situationen | Jedes Kind notiert eine Situation, in der er mit Ausgrenzung in Kontakt gekommen ist. Alle Zettel werden in einen Topf gelegt | Einzelarbeit | Stift und Notizzettel | Ca. 5’ |
Ziehung und Nachstellung der Situation | Aus dem Topf wird eine Situation gezogen, und vorgelesen. Die Situation wird von den Schüler:innen nachgespielt. Es braucht so viele Akteure, wie die Situation verlangt. Die «Schauspielenden» werden ausgelost. Wichtig: Es soll freiwillig sein | Gesamte Klasse | Abhängig von der gespielten Situation | Ca. 10’ |
Disskusionsrunde | Was ist gerade passiert? Wie fühlt sich jede einzelne Person in der gespielten Szene? Diese Fragen mit den Schüler:innen disskutieren | Gesamte Klasse | Ca. 10’ | |
Kurze Pause | ||||
Umdenken | Wie könnte die Situation Aussehen, damit sich alle Beteiligten gut fühlen? Diese Frage diskutieren und Ideen direkt im Schauspiel umsetzen Es können auch verschiedene Ideen/Lösungen gespielt werden Zeit nehmen für Vertiefung | Gesamte Klasse | Ca 15’ -20’ | |
Spiel | New Game, alle sollten zusammen Arbeiten und aufeinander hören lernen (Ideen siehe Spielliste) | Gesamte Klasse | 10’ | |
Gemeinsames Ende | Zusammenfassen des Gelernten Würdigung der Teilnehmenden (Applaus, Anstossen mit Orangensaft, Gruppenbild etc.) | Gesamte Klasse | Individuell | 10’ |
Halbtag 3
Anti Bias Ziel: Kritisches Denken anregen
Mittels Perspektivwechsel werden die Kinder zum Nachdenken angeregt. Die Auswirkungen des eigenen Handels auf eine andere Person stehen dabei im Vordergrund. Mit einer Einteilung in ein Schubladenmodell, sollen sich die Kinder in verschiedene Schubladen einteilen. Somit soll das Nachdenken über das eigene Wirken, jedoch auch über die Vorurteile anderer angeregt werden. Die Verknüpfung eines Merkmals mit einem Vorurteil sollte damit bewusst gemacht werden. Empathie Förderung ist ebenfalls ein wesentlicher Teil des dritten Schrittes. Bei der Durchführung von mehreren Theatersequenzen sollen die Kinder Situationen, in denen Ausgrenzung stattgefunden hat, nachspielen und versuchen, sich in die Gefühlswelt der anderen Person zu versetzen.
Was | Inhaltliche Gliederung | Sozialform | Hilfsmittel | Zeit |
Warm Up Spiel | New Games (Siehe Spieleliste) | Gesamte Klasse | Abhängig vom Spiel | Ca. 5’ |
Zusammensetzen und Aufhängen Puzzle | Die Schüler:innen setzen das Puzzle aus ihren gebastelten Teilen zu einem zusammen | Gesamte Klasse | Puzzleteile | Ca. 10’ |
Theater zu Vorurteile und Ausgrenzung | Zu dritt spielen wir eine Spielszene, in der eine der drei Personen ausgegrenzt wird | Gesamte Klasse | Kartenspiel | Ca. 5’ |
Diskussionsrunde | Was ist gerade passiert? Wie fühlt sich jede einzelne Person in der gespielten Szene? Diese Fragen mit den Schüler:innen disskutieren | Gesamte Klasse | Ca. 10’ | |
Kurze Pause | ||||
Vertiefung der Szene | In kleinen Gruppen diskutieren, wie hätte ich mich in der Rolle der Aktoren gefühlt? Wie würde ich in der Situation reagieren? Was muss passieren, damit sich alle in der Situation gut fühlen? | Kleine Gruppen ca. 5 Schüler:innen | Ca. 15’ | |
Theater | Eine Gruppe spielt die vorherige Szene nochmals so, wie sie denkt, dass alle Beteiligten ein gutes Gefühl haben | Gesamte Klasse | Kartenspiel | Ca. 5’ |
Spiel | New Game zur Auflockerung ( Siehe Spieleliste) | Gesamte Klasse | Abhängig vom Spiel | Ca. 10’ |
Notizen machen | Jedes Kind schreibt 3 Dinge auf, die es in diesem Halbtag besonders wichtig fand | Einzelarbeit | Papier und Stift | Ca. 5’ |
Ende | Kurzer Rückblick und offene Fragen klären | Gesamte Klasse | Ca. 5’ |
Halbtag 2
- Anti Bias Ziel: Diversität wahrnehmen
Mittels verschiedener Methoden, zeigen wird der Schulklasse auf, dass jede einzelne Person für sich einzigartig ist. Es ist wichtig den Schüler:innen bewusst zu machen, dass es auch in einer vermeintlich homogenen Gruppe, viele Unterschiede gibt. Dabei geht es darum, den Schüler:innen die Diversität der Schulklasse aufzuzeigen und wieso diese auch Auswirkungen auf ihr Verhalten und Handeln haben könnte.
Was | Inhaltliche Gliederung | Sozialform | Hilfsmittel | Zeit |
Begrüssungsspiel | Begrüssen in verschiedenen Sprachen (Siehe Spieleliste) | Gesamte Klasse | Keine | ca. 5’ |
Theorie Teil: | In Schubladen denken 3 Schubladen erklären: In diese Schublade werde ich von andern hineingestecktIn diese Schublade stelle ich mich selberIn diese Schublade komme ich automatisch | Gesamte Klasse | Schubladen zur Visualisierung | Ca. 10’ |
Vertiefung Schubladendenken | Fragen besprechen und Antworten direkt in Schulade versorgen. Beispiele Sammeln | Kleingruppen ca. 5 Schüler:innen | Schubladen, Papier und Schreizeug | Ca. 10’ |
Gemeinsamkeit suchen | Was haben wir gemeinsam, das wir den andern präsentieren können | Kleingruppen ca. 5 Schüler:innen | individuell | Ca. 10’ |
Kurze Pause | ||||
Gemeinsamkeiten präsentieren | Als Kleingruppe den andern die Gemeinsamkeit präsentieren | Gesamte Klasse | Individuell | Ca. 10’ |
Puzzleteil gestalten | Jedes Kind gestaltet ein Puzzleteil, auf dem es sein eigenes Ich darstellt. Was macht mich aus (Wer nicht fertig ist, kann auch aufs nächste mal fertig gestalten) | Einzelarbeit | Collagematerial, Stift, Schere, Leim, Puzzleteile | Ca. 15’ |
Abschlussaufgabe in der Klasse | Gemeinsamkeit finden, die alle als Klasse verbindet | Gesamte Klasse | keine | Ca. 5’ |
Ende | Kurzer Rückblick und offene Fragen klären | Gesamte Klasse | keine | Ca. 5’ |
Halbtag 1:
Anti Bias Ziel: Ich Identität und Bezugsgruppen Identität stärken:
Hier liegt der Fokus, aufzuzeigen, was die Person an sich ausmacht. Was bringt sie mit. Was unterscheidet und was verbindet sie mit den anderen Schüler:innen. Der Fokus liegt hier mehr auf der Identität der Einzelperson und wie sich diese Entwickelt.
Was | Inhaltliche Gliederung | Sozialform | Hilfsmittel | Zeit |
Begrüssung/Kennenlernen Spiel | Schnurspiel (Siehe Spieleliste) | Gesamte Klasse | Schnur | Ca. 15’ |
Einstimmen/ überleiten zu Geschichte | Fragen die auf die Geschichte hinweisen: Welche Tiere kennt ihr? Welche Tiere sind euch fremd?Was spielt ihr gerne gemeinsam? | Kleingruppen ca. 5 Schüler:innen | Karten mit Fragen darauf zur Visualisierung | Ca. 10’ |
Geschichte | «Irgendwie Anders» erzählen | Gesamte Klasse | Buch «irgendwie Anders» | Ca. 10’ |
Kurze Pause | ||||
Fragen zur Geschichte | -Was stört die Tiere an «irgendwie Anders»? – Sind alle andern gleich? – Wie würdet ihr handeln, wenn das «etwas» zu Besuch kommt? – Wie könnte die Geschichte weiter gehen | Kleingruppen ca. 5 Schüler:innen | Karten mit Fragen darauf zur Visualisierung | Ca. 10’ |
Spiel | Komplimentendusche (siehe Spieleliste) | Kleingruppen ca. 5 Schüler:innen | Einen Stuhl | Ca. 10’ |
Spiel | Aufstellungsspiel: Gemeinsamkeiten (Siehe Spieleliste) Ziel: wo sind wir gleich, wo verschieden | Gesamte Klasse | Etwas Platz für Aufstellung | Ca. 15’ |
Ende | Kurzer Rückblick und offene Fragen klären | Gesamte Klasse | Ca. 5’ |