Vor unserem letzten Schulbesuch durften wir noch einmal eine Fachberatung von Angelina
Mazzocco in Anspruch nehmen. Dabei wollten wir eine fachliche Einschätzung bezüglich unserer Umsetzungen sowie ihre Expertise für einen gelingenden Abschluss einholen. Bei dieser
Fachberatung wurde klar, dass es wichtiger ist, das Gehörte zu wiederholen und direkt anzuwenden, als den vierten Teil des Anti-Bias anzuschauen.
Da wir in den zwei letzten Einheiten gesehen hatten, dass die Kinder das Theaterspielen lieben, bauten wir viele entsprechende Anwendungsübungen ein. In verschiedenen Theatersequenzen bezogen wir die Kinder aktiv mit ein, um ihnen die Möglichkeit zu bieten, Wissen und
Fähigkeiten zu erwerben und Verhaltensstrategien zu üben. Durch das Beobachten der Szenen, die auf bekannten, zum Teil sogar selbst erlebten Situationen des Schulalltages basierten, konnte den Kindern ihre Lebensumgebung auf eine etwas andere Art gespiegelt und nähergebracht werden. Dabei durften sie ausprobieren, wie sich unterschiedliche Reaktionen
und Handlungen anfühlen. Wir erhofften uns dadurch, dass die Kinder neue Handlungsmöglichkeiten sammeln konnten und dies künftig zu einem kompetenteren und verantwortungsbewussteren Agieren untereinander führt.
Da die zeitliche Einschätzung schwierig war, planten wir als Reserve verschiedene New Games ein. Bei diesen Spielen geht es nicht ums Gewinnen, sondern um das gemeinsame Spielen. Damit wir noch genügend Zeit hatten, um uns von der Klasse zu verabschieden, mussten
wir diesen Teil auslassen. Damit sich die Kinder stets daran erinnern, dass sie ein einzigartiger
Abb. 1: Eigenaufnahme Aischa Santschi
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Teil eines grossen Ganzen sind, bastelte Aischa Schlüsselanhänger, welche wir allen Schüler:innen abgeben konnten. Sie schienen sich sehr darüber zu freuen. Als Abschluss unserer
Besuche tranken wir mit der Klasse einen Fruchtsaft und bedankten uns für ihre tolle Mitgestaltung und ihr Engagement
Archiv des Autors: Morris
Dritter Schulbesuch vom 12. März 2024
Der dritte Besuch in der Schulkasse begann damit, dass die Schüler:innen ihre Puzzleteile
gemeinsam als Klasse zusammensetzten. Hier war einiges an Koordination gefragt, aber die
Klasse machte dies wunderbar. Daraus entstand ein geniales Bild, welches seither im Klassenzimmer an der Wand hängt. Es symbolisiert, dass alle
individuell und einzigartig sind, zusammen aber ihre
Klasse ausmachen. Damit das Bild komplett ist, wird jedes Puzzleteil benötigt. Im Anschluss an die Puzzlesequenz führten wir situative Theatersequenzen durch. Gemeinsam mit den Kindern spielten wir Situationen nach,
in denen Ausgrenzungen stattgefunden haben. Im Anschluss diskutierten wir über die dabei gefühlten Emotionen und besprachen, welchen Einfluss das eigene Verhalten auf Andere hat. Die Erkenntnisse daraus wie auch
konkrete Inhalte von Pausengesprächen und Gruppenarbeiten nahmen wir mit für die letzte Lektion
Zweiter Schulbesuch vom 26. Februar 2024
Basierend auf den Rückmeldungen und Anregungen nach dem ersten Besuch, gestalteten wir
die zweite Einheit. An diesem Nachmittag lag der Fokus darauf, Diversität bewusst wahrzunehmen. Mithilfe von selbstgebastelten Schubladen, welche das Schubladendenken darstellen und greifbar machen sollten, führten wir einen interaktiven Teil im Klassenzimmer durch.
Dabei schauten wir mit den Schüler:innen drei verschiedene Arten von Schubladen an:
Diejenigen, die wir selbst wählen, solche, die gegeben sind, und solche, in die wir eingeteilt
werden. In kleinen Gruppen erarbeiteten wir Beispiele aus den jeweiligen Lebenswelten der
Schüler:innen und thematisierten zum Abschluss des Besuchs die Ausgrenzung, die mit bestimmten “Schubladen» in ihrer Klasse einhergehen.
Als Symbol für die Einzigartigkeit jeder Person bekamen alle ein weisses Puzzleteil, welches
sie bis zu unserem nächsten Besuch nach ihren Vorlieben gestalten sollten.
Erster Schulbesuch vom 22. Januar 2024
Ziel des ersten Schulbesuches war es, die Kinder kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen.
Wir wollten als Projektteam den Bedarf der Klasse mit der Brille der Interkulturalität aufnehmen. Dies geschah hauptsächlich durch unsere Beobachtungen aus den zwei Einheiten und
Gespräche mit den Schüler:innen. Der Fokus des ersten Besuches lag daher darauf, zu beobachten und die Kinder partizipativ mitgestalten zu lassen. Uns war wichtig, dass sich die
Kinder auch ihrem Alter entsprechend ausdrücken konnten. Wir bemühten uns, möglichst einfache Fragen zu stellen und diese mit Beispielen zu unterstreichen, zu verschriftlichen und zu
verbildlichen. Geknüpft an den Anti-Bias-Ansatz wollten wir ihre eigene Identität stärken. Die
Schüler:innen sollten dabei herausfinden, wer sie sind und mit welchen Voraussetzungen sie
geboren wurden. Unterschiede und Gemeinsamkeiten wurden dabei gleichwertig gewichtet.
Daraus ergab sich ein buntes Programm, welches wir mit einer spielerischen Vorstellungsrunde starteten. Danach erzählten wir, unterstützt von einer selbstgehäkelten Puppe und Bildern, die Geschichte vom «Irgendwie anders». Die Kinder hörten aufmerksam zu. Nach der
Geschichte teilten wir uns in Kleingruppen auf. Fragen wie «Was hätte anders sein können?»
und «Wie würdet ihr die Geschichte weiterschreiben?» führten zu interessanten Gesprächen.
Der Abschluss war eine Aufstellung, bei der die Schüler:innen sich entsprechend unseren Fragen einreihen konnten.
Das Debriefing mit Salome sowie der gemeinsame Austausch unserer Beobachtungen waren
am Ende der zwei Einheiten aufschlussreich. So war beispielsweise gut zu beobachten, wie
die Schüler:innen sowohl bei den schulischen als auch bei den sportlichen Aktivitäten nach
Erfolg strebten und sich miteinander verglichen. Dies war besonders beim Pausenfussball ersichtlich. Dies stuften wir als eine gesunde psychosoziale Entwicklung nach Erikson ein.
In unserer Bedarfsanalyse vor Ort wurde auch sichtbar, dass Ausgrenzung ein Thema ist,
welches die Klasse beschäftigt. Die Ausgrenzungen waren dabei in verschiedenen Situationen
zu beobachten, beispielsweise beim Spielen oder in schulischen Gruppenarbeiten. Die Ausgrenzungen hatten unterschiedliche Gründe. Eine wichtige Rolle spielten dabei Privilegien,
denn oft ging die Ausgrenzung von einer privilegierten Person oder Gruppe aus. Entweder
hatten sie das Privileg in Form einer Fähigkeit (wie gute Kenntnisse der vorherrschenden Landessprache) oder einer körperlichen Voraussetzung (wie die Körpergrösse).
Die Klasse hatte aber auch grosse Ressourcen, beispielsweise eine gute Beziehung zwischen
den Schüler:innen und ihrer Klassenlehrperson. Salome Berger hat die verschiedenen Dynamiken gut unter Kontrolle und gibt der Klasse Sicherheit und Stabilität. Somit nimmt sie eine
wichtige Vorbildfunktion ein und vermittelt den Schüler:innen zentrale Werte und Handlungsstrategien.
Quellenverzeichnis
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https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-95785.html
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https://www.ekr.admin.ch/pdf/LMA_Zusammenfassung_und_Empfehlungen_EKR_DE.pdf
Enderli Würsch, Sabine / Dahli, Oliver (2021). Berufsbild / Berufsfeld Sozialpädagogik.
(Handout zur Lehrveranstaltung im Grundstudium). Luzern: ARTISET hsl.
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Weibel, Anne. (2021). Kulturelle Teilhabe. Publikation eines Leitfadens zur Förderung kultureller Teilhabe. Leiterin Kommunikation Bundesamt für Kultur.
https://www.bak.admin.ch/bak/de/home/aktuelles/nsb-news.msg-id-85058.htm
Lernen am Model
Menschen erlernen eine Vielzahl von Erlebens- und Verhaltensweisen durch Beobachtung von Personen, die als Vorbilder (Modelle) gelten. Ob ein Modell viel oder wenig Aufmerksamkeit erhält, hängt von den Persönlichkeitsmerkmalen, der Art der Beziehung zwischen Modell und Beobachter:in sowie der Situation ab. Innerhalb der Psychologie gibt es verschiedene Theorien des Modelllernens – die umfangreichste und empirisch am besten abgesicherte Theorie geht auf Albert Bandura zurück. Bandura unterteilt das Lernen in zwei Phasen: die Aneignungsphase und die Ausführungsphase.
Bei der Aneignungsphase geht es um das Erkennen und Sammeln. Dabei speichert der/die Beobachter:in die Situation im Gehirn. In der Ausführungsphase wird das gesehene oder gehörte Verhalten eingeübt. Dabei greift das Gehirn auf die dafür relevanten Prozesse zurück. Verhalten und Handlungen werden oft mehrfach geübt. Die beobachtende Person gleicht dabei immer wieder die abgespeicherte Situation mit der vorhandenen Situation ab, um das Verhalten anzupassen und zu verbessern.
Zusätzlich zu diesen grundlegenden Phasen betont Bandura die Bedeutung der Motivation und der Selbstwirksamkeit. Ein Beobachter ist eher geneigt, ein Verhalten nachzuahmen, wenn er glaubt, dass er es erfolgreich ausführen kann (Selbstwirksamkeit) und wenn er dafür positive Verstärkung erwartet. Motivierende Faktoren können sowohl externe Belohnungen als auch interne Zufriedenheit und Anerkennung sein.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Modelllernens ist die Rolle der Aufmerksamkeit. Nur wenn der Beobachter dem Modell ausreichend Aufmerksamkeit schenkt, kann er die relevanten Verhaltensweisen und deren Konsequenzen wahrnehmen und speichern. Die Fähigkeit, aufmerksam zu sein, kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, wie die Auffälligkeit des Modells, die Relevanz des Verhaltens für den Beobachter und die Komplexität der Situation.
Banduras Theorie des Modelllernens hat weitreichende Anwendungen in verschiedenen Bereichen wie Erziehung, Therapie, und Medien. In der Erziehung kann bewusstes Vorbildverhalten von Lehrkräften und Eltern dazu beitragen, erwünschte Verhaltensweisen bei Kindern zu fördern. In der Therapie wird Modelllernen genutzt, um Klienten neue, adaptive Verhaltensweisen zu vermitteln. In den Medien wird oft diskutiert, wie das Verhalten von Charakteren in Filmen und Spielen das Verhalten der Zuschauer beeinflusst.
Die Forschung zeigt, dass nicht nur direktes Beobachten von realen Personen, sondern auch das Beobachten von Modellen in Büchern, Filmen oder durch digitale Medien effektiv sein kann. Dies hat weitreichende Implikationen für die Art und Weise, wie Informationen und Verhaltensweisen in unserer modernen, medienzentrierten Gesellschaft vermittelt werden.
Banduras Konzept des Modelllernens unterstreicht auch die Bedeutung der sozialen Umgebung für den Lernprozess. Menschen sind soziale Wesen, und viel von dem, was sie lernen, geschieht in Interaktion mit anderen. Dies bedeutet, dass die Qualität und Art der sozialen Interaktionen, die Menschen haben, einen erheblichen Einfluss darauf haben kann, was und wie sie lernen.
Abschließend lässt sich sagen, dass Modelllernen ein komplexer und vielschichtiger Prozess ist, der weit über einfaches Nachahmen hinausgeht. Es umfasst kognitive, motivationale und soziale Komponenten und spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklung von Verhalten und Fähigkeiten. Die Theorie von Albert Bandura bietet einen tiefen Einblick in diese Prozesse und bleibt eine zentrale Grundlage in der modernen Lern- und Verhaltenspsychologie. (vgl. Hobmaier Hermann et al., 2019, S.257-266).
New Games:
Bei den New Games geht es nicht ums gewinnen, sondern ums gemeinsame Erleben.
1. Schnurspiel
Alle Beteiligten stehen in einem Kreis und schauen sich an. Jemand hat einen Schnurknäuel in der Hand. Diese Person nennt ihren Namen und z.B ihr Lieblingsessen. Was genannt wird, wird am Anfang bestimmt. Danach hält die Person den Schnuranfang in der Hand und wirft den Knäuel einer Person zu. Diese nennt ebenfalls ihren Namen und ihr Lieblingsessen. Danach hält sie mit der einen Hand die Schnur und wirft den Knäuel weiter. Dies wiederholt sich, bis alle an der Reihe waren. Am Ende ist über die Fläche im Kreis ein Schnurnetz gebildet, und alle halten einen Teil der Schnur. Es bildet sich eine Vernetzung aller Beteiligten.
2. Begrüssungsspiel:
Alle beteiligten stehen in einem Kreis und schauen sich an. Jemand beginnt und sagt «Hallo» in einer beliebigen Sprache oder einer Geste. Zeigt die Person auf die, welche als nächstes an der Reihe ist. Diese sagt ebenfalls «Hallo» in einer beliebigen Sprache oder Geste. Wer an der Reihe war, verschränkt die Arme. Gespielt wird, bis alle an der Reihe waren. Wie viele verschiedene Arten gibt es «Hallo» zu sagen?
3. Fruchtsalat
Wir setzen oder stellen uns auf einen Stuhl im Kreis. Jede Person erhält eine Obstsorte, beispielsweise durch Abzählen. Eine Person stellt sich in die Mitte und ruft eine dieser Obstsorten. Alle Spielenden mit der genannten Obstsorte verlassen ihren Platz und suchen sich einen anderen freien Stuhl. Wer keinen Platz ergattert, geht in die Mitte und ruft das nächste Obst auf.
An Stelle von Obssorten können auch persönliche Merkmale aufgerufen werden, wie Beispielsweise «blaues T-Shirt» , «braune Augen», oder ein Haustier
4. Zick Zack Zuck
Hier geht es um die Schnelligkeit und Reaktionsfähigkeit. Die Spielenden stehen in Kreisform mit dem Gesicht zur Kreismitte. Die spielleitende Person beginnt, geht in die Mitte des Kreises, zeigt auf eine Person im Kreis und sagt: „Zick“. Die angezeigte Person muss sich sofort bücken und in die Hocke gehen; Die jeweils rechts und links von ihr/ ihm stehenden Personen müssen schnell reagieren. Die rechts stehende Person muss die rechte Hand und die links stehende Person muss die linke Hand über die Person, die sich bückt halten und laut „Zack“ sagen. Reagiert eine der drei betreffenden Personen falsch bzw. zu langsam kommt sie in die Kreismitte. Die Person aus der Kreismitte übernimmt ihre Aufgabe und das Spiel beginnt von neuem. Beim Wort „Zuck“ darf sich niemand bewegen.
5. Pferderennen
Alle sitzen oder stehen im Kreis. Die spielleitende Person macht bestimmte Geräusche und Bewegungen eines Pferderennen vor, die alle nachmachen, z.B. Pferdegalopp – auf die Oberschenkel klopfen, Linkskurve – alle lehnen sich nach links, Rechtskurve – alle lehnen sich nach rechts, Oxer – kurz mit erhobenen Armen aufstehen und „Hey“ rufen, weiters: Doppeloxer, Hecke links, Hecke rechts, Zuschauertribünen, Brücke, Wassergraben usw. wichtig: zuerst ein Proberennen machen.
6. Auf dem Schoss sitzen
Die Spieler stellen sich eng im Kreis auf und machen eine Vierteldrehung in dieselbe Richtung. Nun setzt sich jeder behutsam auf die Beine des Kindes hinter ihm. Jeder trägt derart einen Spieler und wird von einem anderen getragen. Der Kreis kann auch laufen. Dazu setzen die Kinder gemeinsam im vorgegebenen Rhythmus abwechselnd den linken und rechten Fuss auf. Das Schosssitzen ist eines der bekanntesten Spiele der New Games. Es wurden immer wieder neue Rekorde aufgestellt. Der Weltrekord liegt bei 2500 Spielern!
7. GEBURTSTAGS – REIHE
Jemand gibt verschiedene Anweisungen, nach denen sich die Gruppe der Reihe nach einordnet. Z.b. der Grösse nach; alphabetisch nach dem Anfangsbuchstaben des Vornamens; nach dem Geburtsdatum (Monat u. Tag); nach jedem Spiel im Kreis wird die Reihenfolge auf ihre Richtigkeit überprüft.
8. Planetenspiel
Jedes Kind ist ein Planet, welches um einen andern Planeten kreisen möchte. Im stillen wählt jeder Planet einen andern um den es Kreisen möchte. Auf Los, versuchen alle Planeten um den selbstgewählten Planet zu kreisen, indem man 3 mal um ihn herum läuft. Ist das gelungen setzt man sich auf den Boden. Sitzen alle Planeten wieder ist das Spiel beendet. Geeignet in Gruppen von 4-7 Teilnehmenden.
9. Komplimentendusche:
Alle bilden einen Kreis um einen Stuhl. Das erste Kind setzt sich auf den Stuhl in der Mitte des Kreises. Nun wird es von den im Kreis stehenden Personen mit Komplimenten über berieselt. Nach zwei Minuten wird der Platz auf dem Stuhl getauscht und jemand anderes wird mit Komplimenten berieselt.
10. Aufstellspiel:
Alle Kinder Stellen in einem Grossen Kreis auf. Jemand stellt Behauptungen auf. Die Kinder auf welche die Behauptung zutrifft treten in die Mitte des Kreises.
Es bleibt etwas Zeit sich auszutauschen und zu schauen, wer die Gemeinsamkeit teilt. Danach gehen alle in den grossen Kreis zurück und die nächste Behauptung wird aufgestellt.
Mögliche Behauptungen:
– Ich war schon einmal auf einem anderen Kontinent
– Ich habe schon einmal in einem andern Land ausser der Schweiz gelebt
– Ich habe mehr als zwei Geschwister
– Ich wohne in einem Einfamilienhaus
– Ich gehe zu Fuss zur Schule
– Ich kann neben Deutsch noch weitere Sprachen sprechen
– Zu Hause spreche ich eine andere Sprache als in der Schule
-Ich habe ein Haustier
-Meine lieblingsfarbe ist Blau
Finanzen und Spenden
Für unser Projekt waren von Beginn an keine grossen finanziellen Ausgaben geplant. Diese
Planung konnte so auch eingehalten werden. Es kamen lediglich kleinere Beträge zusammen,
welche einzeln jedoch den Betrag von CHF 20.00 nicht überschritten. Diese Beträge wurden
vom Projektteam direkt übernommen.
Sollten Sie an einer Weiterentwicklung des Projektes interessiert sein oder sich für unsere Arbeit bedanken, dürfen Sie uns gerne finanziell unterstützen.
Gerne dürfen Sie Kontakt zum Projekt Team aufnehmen.
Vorbereitung
Über einen Kontakt eines Teammitgliedes ergab sich die Möglichkeit, unser Projekt in einer 3. und 4. Klasse umzusetzen. Kurz nachdem wir die definitive Zusage der Schulleitung der Schule Aarwangen erhielten, durften wir eine erste Fachberatung von Angelina Mazzocco von FABIA, dem Kompetenzzentrum für Migration in Luzern, in Anspruch nehmen. Wir kannten Angelina Mazzocco bereits aus verschiedenen Unterrichtseinheiten an der hsl zum Thema Interkulturalität. Sie unterstütze uns dabei, in diesem grossen Thema konkreter zu werden, und sie gab uns Tipps für die erste Lektion mit der Klasse. Gemeinsam sammelten wir Methoden und konkrete Umsetzungsideen für eine gelingende Bedarfsabklärung
Wir lernten den Anti-Bias-Ansatz kennen, den Angelina oft in Klassen einbringt und mit Schüler:innen thematisiert. Die Fachberatung hat uns als gesamte Projektgruppe sehr motiviert und einen tieferen Einblick in das Thema der Interkulturalität im Klassensetting aufgezeigt.
Die aus der Fachberatung resultierende Idee war es, die verschiedenen Stufen des Anti-Bias
Ansatzes in den vier Unterrichtseinheiten zusammen mit der Schulklasse umzusetzen. Indem wir uns an unserem Projektziel orientierten, wollten wir die Besuche in der Klasse möglichst spielerisch gestalten und dabei einen persönlichen Bezug schaffen. Wir wollten den Schüler:innen aufzeigen, wie Vielfalt eine Gemeinschaft bereichern kann und dass trotz aller Unterschiede auch viele Gemeinsamkeiten existieren. Zudem war es uns wichtig, nicht mit einem fertigen Programm in der Schulklasse aufzutreten. Stattdessen wollten wir durch ein erstes Kennenlernen und Beobachten sowie durch partizipatives Mitgestalten der Schüler:innen den spezifischen Bedarf der Klasse erfassen und unsere weiteren Einheiten dementsprechend gestalten.
So gingen wir an die Planung der einzelnen Nachmittage, wobei jeder davon jeweils zwei Einheiten à 45 Minuten beinhaltete. Wir legten grossen Wert darauf, die Nachmittage interaktiv und partizipativ zu gestalten. Wie kann jedoch ein solcher Nachmittag vorbereitet werden, der mit vielen Beiträgen der Schüler:innen gestaltet sein soll? Diese Frage beschäftigte uns als Projektteam, als wir den ersten Nachmittag planten.
Als erstes definierten wir jeweils das Hauptanliegen für die einzelnen Nachmittage. Wir wollten, dass die Einheiten aufeinander aufbauen und die Beobachtungen und Rückmeldungen vom letzten Mal mit einfliessen. Damit die Beobachtungen und Erkenntnisse der Einheiten nicht verloren gingen, erstellten wir im Vornherein ein Dokument für die Nachbearbeitung.
Ziel: Projektmanagement
Die zeitliche Grobstruktur, welche das Konzept definiert, wird eingehalten. Zu erledigende Auf
gaben werden aufgeteilt, wobei nach Möglichkeit auf die individuelle Auslastung der einzelnen
Gruppenmitglieder:innen geachtet wird. Projektaktivitäten werden dokumentiert, und wir sorgen für
einen klaren Informationsfluss. Dabei halten wir uns an die schriftlichen Vorgaben und Richtlinien der hsl.