Anti-Bias

Der Anti-Bias-Ansatz wurde in den 1980er Jahren in den USA entwickelt. Die Gründerinnen
sind Louise Derman Sparks und Carol Brunson Phillips. Sie entwickelten den Ansatz für die
Kleinkindpädagogik. Dabei waren sie inspiriert von der Social-Justice-Bewegung und der
Schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA. Kurz zusammengefasst forderten diese Bewegungen
gleichen Zugang zu allen gesellschaftlichen Ressourcen für alle. In Deutschland ist
dieser Ansatz seit Ende der 1990er Jahre bekannt (vgl. anti-bias-netz 2013-2021).
«Das englische Wort „bias“ bedeutet übersetzt „Voreingenommenheit“ oder auch „Einseitigkeit“.
Anti-Bias versteht sich als intersektionaler Ansatz, der die verschiedenen Formen von
Diskriminierung als Ausdruck gesellschaftlich ungleicher Positionen und Machtverhältnisse
und ihre vielschichtigen gegenseitigen Verstrickungen in den Blick nimmt.» (ebd).
Ein zentraler Aspekt des Anti-Bias-Ansatzes ist die Auseinandersetzung mit den Themen Vorurteile,
Privilegien und Macht. Dabei soll der Ansatz folgende Vorteile bringen:

  1. Diskriminierung emotional und kognitiv begreifbar machen,
  2. sich auf alle Formen von Diskriminierung beziehen, ohne diese gleichzusetzen oder zu hierarchisieren,
  3. an Diskriminierungserfahrungen der Einzelnen ansetzen und diese in Verbindung mit den
    verschiedenen Ebenen von Diskriminierung bringen,
  4. die Gleichwertigkeit von Menschen und die Anerkennung von Unterschieden auf der Basis
    von Gemeinsamkeiten betonen,
  5. ist er ein nie abgeschlossener Lern- und Reflexionsprozess.
    (vgl. anti-bias-netz 2013-2021).

(eigene Darstellung)

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