Lebensweltorientierung nach Thiersch

Die Lebensweltorientierung nach Hans Thiersch ist eine Theorie, welche darauf abzielt, das Leben von Menschen in seinem sozialen Kontext zu verstehen und zu verbessern. Thiersch betont die Wichtigkeit, die Lebenswelt von Menschen zu verstehen, indem man ihre alltäglichen Erfahrungen, Werte, Überzeugungen und sozialen Beziehungen berücksichtigt. Dies erfordert ein Eintauchen in die Welt der Betroffenen, um ihre Lebensrealität aus ihrer Perspektive zu begreifen.

Ein zentrales Anliegen der Lebensweltorientierung ist es, die Vielfalt der Lebenswelten anzuerkennen und zu respektieren. Dies beinhaltet die Wertschätzung unterschiedlicher Lebensstile, Kulturen, Werte und Traditionen, ohne diese zu bewerten oder zu hierarchisieren.


Ein weiteres Ziel besteht darin, die individuellen Ressourcen und Fähigkeiten der Menschen
zu stärken, damit sie ein selbstbestimmtes Leben führen können. Die Förderung von Selbstvertrauen,
Selbstbewusstsein und Entscheidungsfreiheit sind Teile davon. Dazu gehört, Menschen zu ermächtigen, dass sie aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Dies wird oft auch als «Hilfe zur Selbsthilfe» bezeichnet.

Zusätzlich beinhaltet es die Schaffung einer gerechten und solidarischen Gesellschaft, in der alle Menschen die gleichen Chancen haben und niemand aufgrund von sozialen, ökonomischen oder kulturellen Unterschieden benachteiligt wird. Dies erfordert eine kritische Auseinandersetzung mit bestehenden Machtstrukturen und Ungleichheiten sowie die Förderung von sozialer Solidarität und Unterstützung.

Zusammenfassend zielt die Lebensweltorientierung darauf ab, Menschen in ihrer Lebensrealität
zu unterstützen, ihre individuellen Bedürfnisse und Ressourcen zu berücksichtigen, zustärken und sie dabei zu unterstützen, ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben zu führen
(vgl. erzieher-kanal, 2024).

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