Erster Schulbesuch vom 22. Januar 2024

Ziel des ersten Schulbesuches war es, die Kinder kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen.
Wir wollten als Projektteam den Bedarf der Klasse mit der Brille der Interkulturalität aufnehmen. Dies geschah hauptsächlich durch unsere Beobachtungen aus den zwei Einheiten und
Gespräche mit den Schüler:innen. Der Fokus des ersten Besuches lag daher darauf, zu beobachten und die Kinder partizipativ mitgestalten zu lassen. Uns war wichtig, dass sich die
Kinder auch ihrem Alter entsprechend ausdrücken konnten. Wir bemühten uns, möglichst einfache Fragen zu stellen und diese mit Beispielen zu unterstreichen, zu verschriftlichen und zu
verbildlichen. Geknüpft an den Anti-Bias-Ansatz wollten wir ihre eigene Identität stärken. Die
Schüler:innen sollten dabei herausfinden, wer sie sind und mit welchen Voraussetzungen sie
geboren wurden. Unterschiede und Gemeinsamkeiten wurden dabei gleichwertig gewichtet.
Daraus ergab sich ein buntes Programm, welches wir mit einer spielerischen Vorstellungsrunde starteten. Danach erzählten wir, unterstützt von einer selbstgehäkelten Puppe und Bildern, die Geschichte vom «Irgendwie anders». Die Kinder hörten aufmerksam zu. Nach der
Geschichte teilten wir uns in Kleingruppen auf. Fragen wie «Was hätte anders sein können?»
und «Wie würdet ihr die Geschichte weiterschreiben?» führten zu interessanten Gesprächen.
Der Abschluss war eine Aufstellung, bei der die Schüler:innen sich entsprechend unseren Fragen einreihen konnten.
Das Debriefing mit Salome sowie der gemeinsame Austausch unserer Beobachtungen waren
am Ende der zwei Einheiten aufschlussreich. So war beispielsweise gut zu beobachten, wie
die Schüler:innen sowohl bei den schulischen als auch bei den sportlichen Aktivitäten nach
Erfolg strebten und sich miteinander verglichen. Dies war besonders beim Pausenfussball ersichtlich. Dies stuften wir als eine gesunde psychosoziale Entwicklung nach Erikson ein.
In unserer Bedarfsanalyse vor Ort wurde auch sichtbar, dass Ausgrenzung ein Thema ist,
welches die Klasse beschäftigt. Die Ausgrenzungen waren dabei in verschiedenen Situationen
zu beobachten, beispielsweise beim Spielen oder in schulischen Gruppenarbeiten. Die Ausgrenzungen hatten unterschiedliche Gründe. Eine wichtige Rolle spielten dabei Privilegien,
denn oft ging die Ausgrenzung von einer privilegierten Person oder Gruppe aus. Entweder
hatten sie das Privileg in Form einer Fähigkeit (wie gute Kenntnisse der vorherrschenden Landessprache) oder einer körperlichen Voraussetzung (wie die Körpergrösse).
Die Klasse hatte aber auch grosse Ressourcen, beispielsweise eine gute Beziehung zwischen
den Schüler:innen und ihrer Klassenlehrperson. Salome Berger hat die verschiedenen Dynamiken gut unter Kontrolle und gibt der Klasse Sicherheit und Stabilität. Somit nimmt sie eine
wichtige Vorbildfunktion ein und vermittelt den Schüler:innen zentrale Werte und Handlungsstrategien.

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